Sprachenquiz
Frage #1: Wählen Sie die richtige Antwort:
Gebärdensprachen sind genauso komplex wie mündliche Sprachen und befolgen strikte Regeln, die gelernt und geübt werden müssen. Gehörlose nutzen Pantomime nur, wenn sie mit einer hörenden Person kommunizieren müssen, die ihre Sprache nicht spricht. Es handelt sich dabei aber um ein sehr begrenztes Ausdrucksmittel. Gehörlose nutzen manuelle Alphabete nur für Eigennamen oder Konzepte, für die sie die Gebärde nicht beherrschen - jedes Wort einzeln zu buchstabieren wäre viel zu zeitaufwendig und mühsam.
Frage #2: Wie viele gehörlose Kinder haben zumindest ein gehörloses Elternteil, welches ihnen seine oder ihre Sprache beibringen und als sprachliches Vorbild dienen kann?
In Europa wird ungefähr eines von 1000 Kindern gehörlos geboren. In 90% aller Fälle sind die Eltern nicht gehörlos. Deshalb gibt es in solchen Familien, im Gegensatz zu Familien, wo andere Sprachen gesprochen werden, keine natürliche Sprachvermittlung zwischen den Generationen.
Frage #3: Woher kommen Gebärdensprachen?
Der Abbé de l'Épée war die erste Person, die die Relevanz einer Gebärdensprache zum Unterrichten gehörloser Kinder erkannte. Er hat auch die Gehörlosengemeinde in einer Einrichtung versammelt, die später als Institut Saint Jacques (das heute noch in Paris besteht) bekannt wurde. Die Gallaudet University in Washington D.C. ist die einzige Gehörlosen-Universität der Welt. Neben anderen Inhalten, wird vor allem zum Thema Gebärdensprachen geforscht. Manche Forscherinnen und Forscher, die das Sprachvermögen von Tieren untersuchen, versuchen Primaten (und nicht umgekehrt!) Gebärdensprache beizubringen, da ihr Stimmapparat es ihnen nicht ermöglicht zu sprechen. Im Bezug auf die Evolution des Menschen ist noch immer unklar, wann artikulierte Sprache zum ersten Mal in Erscheinung getreten ist und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler halten es für wahrscheinlich, dass die Vorfahren des Homo sapiens die ersten waren, die durch Zeichensprache kommuniziert haben.
Frage #4: Gebärdensprache ist universell. Wahr oder falsch?
Falsch: Schätzungen zufolge gibt es weltweit wahrscheinlich genauso viele Gebärdensprachen wie gesprochene Sprachen.
Frage #5: Amerikanische und britische Gehörlose verwenden die gleiche Gebärdensprache. Wahr oder falsch?
Falsch: Gebärdensprachen sind unabhängig von mündlichen Sprachen. Somit gibt es keinen Grund, weshalb amerikanische und britische Gehörlose die gleiche Sprache verwenden sollten. Dies trifft auch auf andere Länder zu, welche die gleiche mündliche Sprache verwenden, wie zum Beispiel das kanadische Québec und Frankreich oder Österreich und Deutschland.
Frage #6: Gebärdensprachen stellen, genauso wie mündliche Sprachen, Sprachfamilien dar. Wahr oder falsch?
Wahr: Und diese Familien überschneiden sich nicht, da die historische Sprachevolution für mündliche Sprachen und Gebärdensprachen unterschiedlich verlaufen ist. So ist zum Beispiel die amerikanische Gebärdensprache eng mit der alten französischen Gebärdensprache verwandt, da Laurent Clerc, ein gehörloser Franzose, im 19. Jahrhundert dazu beigetragen hat, die erste amerikanische Schule für Gehörlose zu gründen.
Frage #7: Zwei gehörlose Menschen, die keine gemeinsame Sprache haben, kommunizieren leichter miteinander als hörende Menschen in der gleichen Situation. Wahr oder falsch?
Wahr: Die Strukturen verschiedener Gebärdensprachen sind enger miteinander verwandt als die mündlicher Sprachen. In solchen Situationen, bevorzugen Gehörlose ikonische Strukturen, die es ermöglichen, lexikalische Abweichungen zu bewältigen.
Frage #8: In einigen Schulen wird gehörlosen Schülerinnen und Schülern beigebracht, ihre Gebärdensprache mithilfe einer Schriftform, die von einer Tänzerin erfunden wurde, zu transkribieren. Wahr oder falsch?
Wahr: Wegen einer Krankheit konnte Valerie Sutton nicht mehr als Tänzerin arbeiten. Deshalb entschied sie sich dazu, die Tanzschritte, die sie nicht mehr ausüben konnte, niederzuschreiben und erfand ein System, das später für Gebärdensprachen aufgegriffen und angepasst wurde.
Correct!
Wrong answer!
points: